Sonntag, 1. August 2010

Das Wochenende...

... will gut genutzt sein!

Ich habe mein 3tes Wochenende in Taipei mit einem gemütlichen Ausflug ins Kino eingeläutet. Gemeinsam mit einem taiwnesischem Freund ging es in die 3D-Version von "Dispicable me" - sehr empfehlenswert, sehr lustig! Aber das eigentliche Märchen fand auf den Straßen statt - Schneewittchen und die 700.000 Zwerge. In meiner Naivität habe ich mich für ein paar Schuhe mit Absatz entschieden... Da ich auch ohnehin hier eher zu den größeren Personen gehöre, sorgten diese Absätze für kompletten Riesenstatus - da ich damit auch meinen Begleiter "etwas" überragte, schien dies Grund genug für einige vorbei laufende Grüppchen zu sein, die mit sowas wie "kuck mal, der riesige Ausländer neben dem Typen" zu kommentieren (und zu denken, der riesige Ausländer versteht es nicht ;-) ).



Den Samstag war ich mit Feifang Cheng, einer ehemaligen Studentin und Kollegin eines meines deutschen Professors verabredet um das nationale Palastmuseum zu besuchen. Dieses liegt ein wenig ausserhalb im Grünen. Wie mir Fei erklärte, sind die meisten der Ausstellungsstücke eigentlich aus der Volksrepublik China, weshalb die Chinesen den Taiwanern immer noch vorwerfen, durch ihre Kunstsammlung reich geworden zu sein... Das machte dann mehr Sinn, als uns während der Museumsführung erklärt wurde, dass das Museum 690.000 Stücke aus den letzten 5000 (!) Jahren beherbergt, die ursprünglich hauptsächlich in Beijing lagerten. Mit der japanischen Invasion wurde ein Großteil allerdings nach Nanjing (Südchina) gebracht, weil man dachte, dorthin würden die Japaner nicht kommen. 1 Woche bevor man eines besseren belehrt wurde, wurden alle Schätze in 4 Teilen über Land, Fluss und Luft verteilt - ein Teil davon dann also nach Taiwan, wo es in Taiwans Zentrum gelagert wurde, bis man das Palastmuseum mit einem unterirdischen Bunkersystem fertig gestellt hatte.



Über drei Etagen verteilt findet man 6.900 Artefakte (also 10% des gesamten Besitztums des Museums) aus allen Epochen. Neben unglaublichen Elfenbeinkunstwerken sind der Stolz des Museums allerdings zwei Objekte aus Jade: Ein Stück Jade, dass aussieht wie ein Stück Schweinebauch (!!) und das berühmteste Ausstellungsstück, ein chinesischer Kohl aus weißer und grüner Jade (das Foto habe ich im Souveniershop gemacht, wofür mir auch dort fast die Kamera abgenommen wurde...) - wenn das nicht mal der absolute Beiweis für den Stellenwert von Essen in diesem Land ist!


ps: und hier noch ein bisschen "Museums-Toiletten-Kunst" ;)



Der Sonntag wurde dann mit einem leckeren Brunch eingeläutet (Rührei, Schinken, Würstchen, Pfannkuchen, Wassermelone und Bananen... Was will man mehr?)
bevor ich mich auf den Weg zum Art District in der Nähe meiner Wohnung machte. Leider stellte sich heraus, dass sich dabei um ein paar alte Lagerhallen mit sehr teuren Souveniers handelt - vielleicht muss man zu einer anderen Zeit da sein, um Kunst zu erkennen. Also beschloss ich, noch einmal zum Chiang Kai-Shek-Platz zu laufen und mal jemanden zu bitten, mich vor statt hinter die Kamera zu bringen. (weeeit vor die Kamera...)


Heute Abend hat mich mein Mitbewohner eingeladen ihn ins öffentliche Schwimmbad zu begleiten - das heisst Badekappe! :)

1 Kommentar:

  1. Hallo Antje,
    ein schönes Foto vor dem Tempel. Das Kleid kommt prima, der Chinakohl auch. Da bin ich mal gespannt, ob wir auch ein Badekappenbild zu´sehen kriegen.
    Mom

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