Sonntag, 29. August 2010
Metro fahren in Taipei
Mittwoch, 25. August 2010
Das "braune" Gold
Der Geistermonat
"Am ersten Tag des siebten Monats im Mondkalender, dem "Geistermonat", tun sich die Pforten der Hölle weit auf und den Geistern ist es gestattet, einen Monat lang in der Welt der Lebenden zu feiern und zu schwelgen. Um sicherzugehen, dass sich die Geister eines angenehmen Aufenthalts erfreuen, werden reichlich Opfergaben dargebracht und Opfergeld verbrannt" (Reiseführer)
Montag, 23. August 2010
kann man das essen?!
Die Polizei, dein Freund und Helfer
Der Samstag war für einen Ausflug nach Wulai reserviert. Einem Ort, der etwa eine halbe Stunde vor Taipei liegt und ehemals für seinen (gleichnamigen) Tee und heute für seine heissen Quellen und seine Wasserfalllandschaft bekannt ist. Wie eigentlich alle Orte in Taiwan (und China) die als besonders guter Ausflugsort gelten, ist auch Wulai auf die Touristen vorbereitet. Kitsch und Krempel überall,
eine kleine Bimmelbahn für müde Füsse, die nicht die Lovers-Lane (den Pärchenweg) laufen wollen, eine Gondel usw. Auf der Karte des Gebiets ist aber auch ein Nationalpark mit Wasserfällen eingezeichnet und den wollten wir finden. Da wir nicht sicher waren, wie weit das sein würde, fragten wir einige Anwohner – die Angaben pendelten zwischen 3 und 9 Kilometern und 20 bis 90 Minuten... aber alle schauten uns sehr verwundert an, dass wir dorthin laufen wollten, wenn es doch bequem mit dem (überteuerten) Taxi ginge. Also stapften wir los, bei 38 Grad – man schwitzt mehr, als man trinken kann; man trinkt mehr, als man tragen kann. Etwa eine Stunde später hielt neben uns ein Polizeiwagen und der Polizist fragte, wo wir denn so ganz allein am Straßenrand hin wollten. Als wir ihm unser Ziel nannten, lud er uns kurzerhand in sein klimatisiertes Auto ein und schenkte uns Eis (ich weiss nicht, welcher Kollege nun auf seines verzichten musste). Eine etwa 15 minütige Fahrt erklärte er uns, dass wir doch bitte bei sowas demnächst die Polizei rufen sollten und dass zwei Mädels wie wir nicht einfach so loslaufen dürften und so weiter... Am Nationalpark angekommen besorgten wir uns zwei Studententickets
(Ausweis?! Hab ich nicht mir! Aber seh ich aus, als würde ich nicht studieren? - nein, Sie sehen aus, wie 19!) und wanderten zu den ebenfalls gut besuchten Wasserfällen. (Unterwegs ein kleiner Warnhinweis, der mich etwas nervös machte).
Sonntag, 22. August 2010
Little Miss Sunshine
Noch während wir zur Tür rein kamen, stürmten schon die ersten kleinen Füsschen auf uns zu und vielen uns in die Arme „Ai Ai Ai“ (Tante Tante Tante) klang es durch das Zimmer - zumindest von denen, die schon sprechen konnten – denn die Kids dort werden oft sofort nach der Geburt abgegeben: Ihre Eltern sind beispielsweise Gastarbeiterinnen, die sich kein Kind erlauben oder gar leisten können, verstorben oder im Gefängnis. Und so kuschelte sich die erste kleine Maus in meinen Schoß und liess sich, mit der Milchflasche in den Händchen, eine Geschichte vorlesen. Eine halbe Stunde später kam dann auch schon der Sandmann für sie. Dafür fanden die dortigen „Erzieherinnen“ (alles ebenso Einwanderer von den Philippinen oder Indonesien oder...), dass ich mich ja nun um die ganz Kleinen kümmern durfte – und schwups, hatte ich den kleinen CiCi im Arm (4 Monate) und eine kleine Chinesin (6 Monate) "rollte" auf mich zu – wegen der großen runden Augen und dem kleinen runden Gesicht von uns „Buddha-Baby“ genannt. Auch Savi und eine andere Begleiterin hatten alle Hände voll zu tun und so waren wir nach 3 Stunden Power-Kuscheln und -Spielen auch ziemlich k.o. - was hilft da mehr als ein Ausflug zu den Hot Springs (traditionelle, heisse Bäder, nach japanischem Vorbild)?
Am Abend waren wir über eine Freundin zum Besuch im 101 eingeladen (dem zweit-höchsten Gebäude der Erde), denn sie arbeitet bei Google im 73 Stock und damit dem höchsten Büro der Stadt und ermöglichte uns so einen kostenloses Rundblick auf Taipei bei Nacht.
Donnerstag, 19. August 2010
Fragen kostet nichts...
Aber sie luden uns auch zu ihrem naechsten Konzert ein. Wo das statt findet? Erinnert ihr euch noch an das Maedchen am Schlagzeug, dass mitten im Ximending-Viertel auf der Strasse spielte?! - am Sonntag werden die Jungs dort spielen! :)
Laoshi Anjie
Von Bao’An zu China-Bob
Scheinbar meint es das Wetter nicht sonderlich gut mit mir – zumindest am Wochenede scheint sich der taiwanische Wettergott grundsätzlich zu denken „Reeegen, was das Zeug hält“. (Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass das auch dadurch unterstützt wird, dass die in der Woche durch den Berufsverkehr verursachten Abgase am Wochenende natürlich abnehmen und es deshalb eher regnet. Macht das Sinn?). Jedenfalls wollte ich mir am Samstag zwei Tempel ansehen und habe dies dann, dem Platzregen sei dank, gegen Bad putzen eingetauscht... Am Sonntag war’s mir dann egal – Schirm in die Tasche und los geht’s.
Mir wurden beiden Tempel empfohlen, nachdem ich so von Longshan geschwärmt hatte. Zuerst war der Konfuzius-Tempel dran. Im Original wurde er im 18. Jahrhundert errichtet aber irgendwann Anfang 1900 abgerissen und durch eine Mädchenschule ersetzt. Dafür wurde dann an anderer Stelle der neue Tempel nach dem klassischen Vorbild des Tempels in Konfuzius Geburtsort Shandong (China) gebaut.
Selbst redend gibt es keinen Tempel ohne nicht wenigstene eine Hand voll kleiner Vergnügungs- und Essensstände drum herum. Der Temple besteht aus einem Hauptgebäude, einigen Räumen drum herum und einigen farbenfroh gestalteten Toren. Die Gartenanlage des Tempels wird verheissungsvoll „Gebetsweg“ genannt. Entgegen meiner Erwartung hatte ich die ganze Anlage nahezu für mich allein – Sonntag ist vielleicht nicht der Tag des Tempels.
Nur einen Steinwurf entfernt steht der Bao’An Tempel. Dieser daoistische Tempel gilt als eines der religiösen Zentren der Stadt (weshalb ich hier ebenso Menschenmassen erwartete, aber auch hier eines Besseren belehrt wurde). Sein hölzernes Grundgerüst wurde 1760 erbaut, wobei die verwendeten Materialien dafür extra von den Immigranten aus der Fujian Provinz (China) eingeschippert wurden. Fertig gestellt wurde er dann letztendlich 1806 und steht heute mitten in einem ganz normalen Wohnviertel, will heissen im Gebäude nebenan, kann man direkt vom Küchenfenster in den Innenhof kucken. Auch dieser Tempel beeindruckt vor allem durch seine Farben und Schnitzereien, wie zum Beispiel seine Fensterrahmen.
Da beide Tempel etwas ausserhalb des Stadtkerns liegen, hoffte ich, dass ich in dieser Gegend einen günstigeren Frisör finden würde. Aber wie alle Pflegeprodukte gilt auch dafür scheinbar ausnahmslos: wer schön sein will, muss zahlen. Nachdem ich auch hier, die mir schon aus China bekannte Diskussion erfolgreich geführt hatte, dass ich, auch wenn ich deutsch bin nicht unbedingt blond sein müsse, begannen die beiden Assistentinnen, meine Ansätze in Teamarbeit einzufärben – scheinbar hatten sie dabei recht schnell vergessen, dass wir gerade eben noch in Chinesisch kommuniziert hattem, denn sie fingen beiden an, sich über die Menge und Struktur meiner Haare zu beschweren – so ganz unasiatisch eben... Das ganze endete damit, dass die Chefin höchst persönlich bei einem so „komplizierten“ Fall hand anlegen musste und sich dafür aber auch die Zeit nahm, mir meine Haare hinterher in einen wunderschönen Mao-Gedächtnis-Bob zu föhnen... Ahhhh!
Auf den Schock musste ich erstmal zum nächsten Grillstand und mich mit Abendessen versorgen ;)
leere Straßen im Sonntagsverkehr...