Donnerstag, 29. Juli 2010

Antje's Office

Musik aus Asien damals und heute

Nachdem ich heute zufällig in einen Second-Hand-Buchladen gestolpert bin und eine riesen Schallplattenabteilung entdeckt habe, dachte ich ich recherchiere mal ein wenig nach den
Highlights asiatischer Popmusik

(Warum mir das wohl aufgefallen ist, Nat? ;) )

Wie mir heute erklärt wurde ist dies der größte Popstar in China und Taiwan - und jeder King of Asia-pop braucht seine Königin:


und, was natürlich in keiner Karaokesammlung fehlen darf:


dieses Lied ist ungefähr vier mal so bekannt (und beliebt) wie Nena's 99 Luftballons in Deutschland - man könnte wahrscheinlich jeden in China und Taiwan mitten in der Nacht wecken und nach diesem Lied fragen - sie könnten es rückwärts singen!

Montag, 26. Juli 2010

Ein (Regen-)Zeichen des Himmels?



Nachdem ich nun schon den zweiten Tag bei diesem Sauwetter nicht meinen geplanten Tagesausflug machen konnte, hab eich beschlossen am Sonntagnachmittag den Longshan Tempel in Taipei anzusehen. Im Reiseführer wurde er damit angepriesen, dass wenn man keine Zeit habe sich alle anzusehen, dann sollte man diesen stellvertretend besuchen. der 1738 errichtete Drachenbergtempel ist auch gleichzeitig Symbol der ersten Ansiedlung Taipei's.
Durch den Regen verspätet kam ich dann tatsächlich in den Genuss eines buddhistischen "Gottesdienstes" bei dem die Tempelbesucher Opfer (Obst, Gemüse, Kekse, Chips...) auf Plastiktellern darbietet, Räucherstäbchen schwingt und mit den Mönchen singt bzw. chantet. Nicht nur ist der Tempel selbst mit all seinen Ecken, Winkeln, Bildern und Dekorationen ein echtes Schmuckstück. Aber das ganze auch noch eine Stunde lang unter Gongschlägen und Gesang zu besuchen, lässt mitten in Taipei mystische Gänsehautstimmung aufkommen! Ein toller Augenblick! Am Ausgang steckte mir einer der Mönche dann noch ein kleines Gesangsbuch und ein kleines Buddha-Bildchen zu - so lässt es sich doch wie mit einem Schutzengel durch Taipei laufen.




Nach einer kleinen Nudelsuppenstärkung gabs noch einen kleinen Spaziergang durch Taipeis Altstadt, wo gerade der nächste Nachtmarkt aufgebaut wurde.


It's raining cats and dogs...


Der Ausblick von meinem Balkon am Wochenende - keine ungeputzte Scheibe.

Eine Woche rum...

Die erste Woche in Taipei ging langsam zu Ende und wie kann man das besser feiern als mit einem Bier im Sonnenuntergang am Hafen? Nur eine halbe Stunde Metrofahrt am Freitag Abend nach dem Büro, stand ich im kleinen Örtchen Danshui bei Taipei an der Promenade. Vor 10 Jahren war dies wohl alles noch Sumpfland und Fischerhütten. Aber heute findet man selbstverständlich von Starbucks bis Grill-Spießen und in Zucker getauchte Erdbeeren alles.




Kaum am Pier angekommen wurde uns (Sevi und mir) allerdings empfohlen mit der Fähre zur Fisherman-Bucht zu fahren, das sei viel schöner und romantischer (?!). Und so war es dann auch, ruhigen Cafés, eine kitschig-bunt angestrahlte Brücke (die Valentinstagsbrücke) und ganz ganz viele Pärchen inklusive einem Hochzeitspaar.


Aber neben all diesen zuckersüßen Eindrücken gab es eine Sache, die uns glücklicher kaum machen konnte: Wind! Kühler, frischer, wehender Wind! Wie man sich nach einer Woche über 35 Grad über sowas freuen kann... :)


Anschließend ging es noch "ganz kurz" auf den Shilin-Nightmarkt. Angeblich der größte und vollste der Stadt. - "Angeblich" stimmt!!!




Donnerstag, 22. Juli 2010

Ich kann's nicht lesen, aber ich bestell dich trotzdem!

Ein kleines Ratespiel: was ist das schwarze auf dem kleinen Teller, dass ich heute bestellt (und gegessen) habe, ohne zu wissen, was es sein könnte?


Die Lösung findet ihr hier

ps: und hier noch ein netter Blogg, der sich mit den etwas anderen "Eindrücken" aus China beschäftigt (zwar nicht Taiwan, aber nah dran) http://www.randomchinese.com

Ein Dach über dem Kopf...


Endlich konnten ich und Sevi am Mittwoch meinen Schuhkarton von Hostel verlassen und sind in die WG eingezogen. Ich hatte mit der Vormieterin besprochen, dass sie einfach alles da lassen soll, was sie nicht mehr braucht (z.B. Handtücher und Bettwäsche) - und ich schmeiß dann alles weg, was ich auch nicht mehr brauche. Das tat sie dann auch... alles... 5 Stunden Möbel rücken, putzen umsortieren, aussortieren, anprobieren, Wäsche waschen, staubsaugen und einräumen später, sah das Zimmer
doch wieder ganz nett und fast gemütlich aus.
(ausserdem habe ich jetzt einige großartige "neue" Röcke und Shorts und vor allem T-shirts, die ich durchschwitzen kann :-D )

Dienstag, 20. Juli 2010

Einen Gang runter schalten

Nachdem mir heute die Füße weh tun und auch Savi unsere 3 Tage Maraton-Wanderungen spürt, haben wir uns heute für einen gemütlichen Tag entschieden. Nur 3 Stunden laufen, statt 6 und Fußmassage und den ersten Regen inklusive - aaaahhhh....


Außerdem habe ich mich mal in Kontaktlinsen versucht (Savi brauchte eine Brille und ich war als Dolmetscher dabei) - hier also mein(e) "schönen, echt europäischen Auge(n)" ;)

Hoch hinauf und rein ins Getümmel

Ein Besuch beim 101 - nach Dubai der zweithöchste Turm der Welt




Und danach lecker Essen auf dem Shihda-Night-Market :)




(mehr Text im Laufe der Woche)

Sonntag, 18. Juli 2010

48 Stunden später...



Das erste Wochenende in Taipei – soviele Möglichkeiten! Wo fängt man da am besten an? Nach einer recht schlaflosen Nacht, weil Zeitverschiebung, warm, laut, stickig und überhaupt bat ich ich den „Hostelmanager“ nach einem neuen Zimmer. Gleichzeitig tat dies auch ein anderer Gast. Und so ergab es sich, dass ich ein neues, ruhigeres, wenn auch nicht kühleres, Zimmer bekam und der andere Gast mein altes. Da ich sie warnen wollte, dass es vielleicht kein guter Tausch sein würde, kamen wir ins Gespräch und sie zeigte mir, dass es noch kleinere, noch heissere Zimmer gab – also doch ein guter Tausch!
Sevi lebte bis vor 5 Jahren in Deutschland und ist nun amerikanische Studentin. Sie wird hier einen Monat in einem buddhistischen Kloster verbringen um sich dort mit Meditation, Tai Chi, Buddhismus und taiwanischer Kultur zu beschäftigen. Ein spannendes Program für 100 Studenten aus aller Welt – ich habe mir den Namen schon geben lassen :) Nach unserem Umzug beschlossen wir dann, die Stadt gemeinsam zu erkunden und eröffneten unseren Tag mit einem Ausflug in den nächsten Handy-Laden um eine taiwanische Nummer zu bekommen. weiter ging's zu Fuss quer durch die Stadt. Rund um den Bahnhof findet man jede Menge Technik- und vor allem Kamera-Läden. Weiter ging es durch den 2/28 Friedenspark, der den Opfern des Aufstandes von 1947 gewidmet (ca. 30.000 Taiwaner wurden in den folgenden Wochen von der Kuomintang-Partei getötet).




Unser Spaziergang führte uns weiter vorbei an verschiedenen Regierungs- und Militärgebäuden, die bloss nicht fotografiert werden durften, durch kleinere und grössere Nebenstrassen hin zum Chiang Kai-Shek Gedächtnisplatz. Mehr zufällig als geplant standen wir auf einmal mitten zwischen diesen farbenfrohen und eindrucksvollen Gebäuden. Der erste richtig grosse „ohhhhh“ und „ahhhh“-Moment! Andächtig liefen wir über den Platz und diskutierten, wie eindrucksvoll solche Bauwerke doch sind und vor allem, wenn man bedenkt, wann sie gebaut wurden (Abends habe ich dann im Reiseführer gelesen: die grosse Halle wurde 1980 eröffnet...). 89 Stufen später (für jedes Lebensjahr Kai-Sheks) kamen wir gerade rechtzeitig für die Wachablösung. Weisse Uniformen im Gleichschritt – bei der Wärme.



Unser bzw. mein eigentliches Ziel für den Nachmittag war mein neues Appartement zu besichtigen und der Vormieterin ein endgültiges Ja oder Nein zu übermitteln. Nun wohne ich ca. 100 Meter vom grossen Da’an Park entfernt, mitten im Bankenviertel, wie mir scheint, habe einen Bäcker um die Ecke und vor allem einen kleinen Gemüse und Obst-Markt – Dinge, die hier keinesfalls selbstverständlich sind! Nach der Besichtigung machten Sevi und ich uns wieder auf den Weg, denn der Tag hat 24 Stunden und Taipei ist gross. Am Wochenende ist gleich um die Ecke neben dem Da’an Park ein sehr schöner Kunst-, Blumen- und Jade-Markt, den wir uns natürlich nicht entgehen liessen, zumal er klimatisiert, innerhalb eines Parkhauses stattfand. Mit Zwischenstop zum Essen und Duschen ging es Abends dann zurück in diese Ecke, denn meine Vormieterin hatte uns zu ihrer Abschiedsparty eingeladen – eine sehr lustige, nette Runde, bei der ich dann auch gleich meine neuen Mitbewohner kennen lernen konnte.


Sonntag

Am nächsten Tag, Sonntag sollte es dann etwas raus gehen und so machten Sevi und ich uns nach einem leckeren Brunch-Frühstück auf den Weg zum Maokong, einem Berg und Wandergebiet etwas ausserhalb Taipei, dass einst eine der grössten Teeanbauflächen Taiwans war. Wörtlich übersetzt heisst Maokong übrigens „Katze leer“. Man erreicht es nach einer kurzen Metrofahrt mit spannenden Eindrücken über die etwas ausserhalb liegenden Stadtteile und dann einer Gondel.



Dafür ist Maokong auch berühmt: seine Gondel, die vor 3 Jahren recht lange geschlossen war, weil man nicht sicher war, ob das Fundament Taifunen und Erdbeben gleichermassen stand halten kann. Aber nun funktioniert sie wieder und wir kamen in den Genuss eines ersten Blicks über Taipei. Unser Ziel auf dem Maokong sollte ein Wasserfall sein, den man nur über einen Tempel erreicht. Leider war beides nicht auf der lokalen Touristenmappe zu finden und so fragten wir (mein neuer Mitbewohner war auch dabei und spricht nahezu fliessend Chinesisch) nach dem Weg. Der nette Polizeibeamte schaute uns etwas skeptisch an, beschrieb aber dann den Weg: anstrengend, schmal, weit und ziemlich ab vom Schuss. Wir sollten „jia you“, also „Öl dazu geben“ also Gas geben. Gut, dachten wir, der Beamte übertreibt sicherlich. Schliesslich gilt für jeden Taipeier Laufen als die unnötigste und vermeidbarste aller Fortbewegungsmittel. Nach 20 Minuten Treppensteigen (und zwar nicht die schönen, glatten) kamen uns erste Zweifel an unserer Einschätzung. Den Treppen folgte ein steiler schmaler Pfad quer durch den Dschungel, einige handflächengrosse Spinnen, eine Flussbettwanderung und einige Trampelpfade. Nur wenige Personen und noch weniger Taiwaner begegneten uns unterwegs, aber die meisten schenkten uns ein motivierendes Lächeln und anerkennende Blicke für unsere nicht vorhandene Ausrüstung. Den im Gegensatz zu ihnen, waren wir nicht in Turnschuhen und Rucksäcken unterwegs...



Nach etwa 1 1/2 Stunden erreichten wir den sagenhaften Tempel mit seinem berühmten Wasserfall – einem kleinen im Fels eingelassenen Gebäude und einem tröpfelnden Rohr! Glücklicherweise gab es einen einfacheren Weg raus aus dem Dschungel und so kamen wir eine Stunde später wieder in der Zivilisation an. (hier eine kleine Übersicht über unsere Strecke)



Die Xindian-Station liegt sehr nah an der BiTan Diao-Brücke bei der man für den Fluss Tretboote ausleihen kann. Und da der Tag 24 Stunden hat, haben wir das auch gleich noch mit ins Program aufgenommen. Recht entspanntes Paddeln, wenn man mal von den neugierigen Blicken absieht. Aber vielleicht muss man sich einfach ein Tretboot voller Asiaten auf dem Bodensee vorstellen und schon erklärt sich auch das.



Trotz dieses Mammut-Tages, nach 3 Stunden Wandern, viel Spazieren und einer Stunde Tretboot hat mich leider am Sonntag doch der Jetlag voll erwischt, so dass ich an meinem ersten Arbeitstag ziemlich platt nach 3 Stunden Schlaf im Büro angekommen bin. Ein sehr kleines Büro mitten in Taipei. Meine Kollegin, die Sekretärin des CDKWV (Chinesisch Deutscher Kultur und Wirtschaftsverband) ist Taiwanerin und spricht ein wenig Englisch, aber natürlich noch viel lieber Chinesisch – da werde ich mir wohl extra Sprachkurse sparen und jeden Tag fleissig hier üben können :)










Freitag, 16. Juli 2010

Wenn einer eine Reise tut...










„Guten
Morgen!“ in Frankfurt










„Goedemiddag!“ in Amsterdam












„สวัสดี!“ in Bankok






„ 你好!” in Taipei!

Endlich habe ich es geschafft! Nach einem kurzen Flug nach Amsterdam hieß es erst mal das nächste Ticket für den Weiterflug nach Taiwan suchen und drucken lassen. Entgegen der Ansage in FFM konnte ich dieses leider nicht erst am Gate entgegen nehmen, denn dorthin bin ich durch die Passkontrolle gar nicht erst gekommen. Ohne Ticket, trotz EU-Pass kein weiterkommen... nun gut. Ein kurzes Gespräch am Schalter später, mit dem Hinweis, dass mein Gepäck, im Gegensatz zu mir, durchaus schon durch gewunken wurde, ging es dann aber auch. Wie Claas es so schön formulierte: „Schön, wenn man sich auf sein Gepäck verlassen kann.“ :)
Ausserdem bin ich in Amsterdam das erste mal in den Genuß des Ganzkörperscanners gekommen. Nachdem ich Laptop ausgepackt, Gürtel abgelegt und zum Flughafen-beamten vortreten durfte, wies er mich darauf hin, dass mein Halstuch auch abzulegen sei – etwas verwirrt hab ich es einfach in die Tasche gestopft, worauf hin der nette niederländische Beamte informierte, ich solle mir keine Sorgen machen, er denke schon für mich mit. Aha! Wieso lege ich dann ein dünnes Halstuch ab, wenn ich in einen Scanner trete, der auch durch meine Jeans leuchtet?!... gut, man lernt nie aus! :)
Dank eines Zufalls hatte ich im Flieger zwar keinen Gang- oder Fensterplatz, aber 2 Sitze nebeneinander und konnte nach dem ersten Film die Augen zumachen und ein wenig schlafen, bis mich die freundliche chinesische Stewardess wachrüttelte, weil dringend die Frage Rührei oder Bratnudeln zum Frühstück geklärt werden musste! Gegen 7.00 Ortszeit in Thailand wurde dann ein Zwischenstop in Bangkok eingelegt, bei dem alle, auch die, die nach Taipei weiter fliegen würden, gebeten wurden, dass Flugzeug zu verlassen, gefühlte 5 Kilometer in die eine Richtung zu laufen, nochmal durch den Scan zu dürfen (diesmal gleich ohne Schal) und die gleichen 5 Kilometer eine Etage höher wieder zurück zu tappen, um am Ende wieder runter zu fahren und das gleiche Flugzeug, ach, den gleichen Sitz wieder zu besetzen.

Mittags wurde dann endlich Taipei angeflogen und mit 31 Grad angekündigt. Eine Pass-, eine Visa- eine Gesundheitskontrolle später (ich gelte hier nun übrigens als gesunder Immigrant), schnell den Koffer eingesammelt und los zum Bus. Über die 100TWD, die ich noch vom letzten Besuch meines Vaters im Portemonaie hatte, konnten die beiden Damen am Ticketschalter nur schmunzeln, mein Ticket konnte ich aber trotzdem (mit neuen TWD) bezahlen und habe mit damit den letzten Sitz im Bus zum Taipei Hauptbahnhof erkauft. Sitze in einem Bus, die tausend mal bequemer und sofa-ähnlicher waren, als alle Flugzeugsitze zuvor! Vom Bahnhof wollte ich dann die eigentlich 5 Minuten zu Fuss zu meinem Hostel laufen, das habe ich dann auch – nur mehr 50 als 5 Minuten... Dank einer sehr genauen Beschreibung, einer sehr deutlichen Straßenbeschilderung und einigen sehr hilfsbereiten, aber nicht sonderlich genauen Tipps habe mich meinen kleinen, leichten Koffer bei gefühlten 50 Grad dann aber doch in den 2.
Stock eines winzigen Hosteleingangs geschleppt und konnte endlich mein Zimmer (für die erste Woche) beziehen. Naja, Zimmer – Kammer – Kämmerlein – Kartönchen... (Bruchbude).

Eine Dusche später (wozu?!) ging es aber dann auch gleich wieder auf die Straße und zum Hauptbahnhof um mich hier mit der Metrokarte auszustatten (hat gut geklappt) und ein wenig das Viertel zu erkundigen (hat besser geklappt) und die erste Nudelsuppe zu suchen (hat am besten geklappt!).

Übrigens noch eine kleine Anekdote für alle Europa-Recht-Fans: In der großen Einkaufsmall hier ist eine besondere Ausstellung, nur für deutsches Bier – von wegen kein Kulturgut! Pah! :)

So, morgen werd ich mal sehen, was ich anstelle, aber erstmal gilt es, bei 40 Grad im Kartönchen ein bisschen die Augen zu zumachen.