Donnerstag, 6. Januar 2011

"Gemütliches" Bergdorf – Jiufen

In meinem Reiseführer hatte ich von einem gemütlichen kleinen Tee-Bergdorf gelesen, dass vor allem durch seine vielen roten Laternen bestechen solle. Da ich dies bisher auch noch aufgehoben hatte, wurde am nächsten Tag wieder einmal ein Bus bestiegen. Über den Highway, durch „kleine“ Orte und über Serpentinen, wurde endlich der schöne aber auch sehr bekannte Ort Jiufen (z. dt. Neun Winde) erreicht. Auch hier tummelten sich Menschen über Menschen und so stiefelten wir „typisch europäisch“ erstmal weg von diesen um dann recht bald festzustellen: die Ansammlungen haben einen Sinn! Also rein in die kleine Gasse und das Gewusel und im Gleichschritt mit geschlendert. Auch das kleine Dorf hatte scheinbar seine Bekanntheit schon längst erkannt und so reihte sich in der kleinen Gasse eine Bude neben die andere. Zwischen Tee und Süßigkeiten wurden Souveniers und einige Delikatessen angeboten – man brauchte jedenfalls keinen Schritt gehen um (theoretisch) sein Geld loszuwerden. Und so ließen auch wir uns mit der Menge treiben, kauften hier ein paar gegrillte Steinpilze, dort ein paar Mochi-Pralinen (auch aus Japan bekannt), hier einen Wassermelonensaft und dort ein Eis im Pfannkuchen mit gehackten Pistazien und Minze.




Eine kurze Flucht in eine Seitengasse führte uns zum Tempel des Ortes, die älteste Teestube von Jiufen und zu einem Gürtelgeschäft, in dem dann noch so ganz nebenher ein Hand gefertigter Gürtel erworben wurde. Aber lasst euch nicht irritieren von der Idylle – es waren Busse unterwegs – ein Meer aus schwarzen Köpfen – und wir wieder mitten drin.



Zurück ging es dann wieder mit dem Linienbus und da es noch recht hell war, beschlossen wir, zum Wahrzeichen Taipeis zu fahren: dem 101. Dank endloser Schlangen und bussweise Touristen kamen wir zwar erst oben an, als es schon dunkel war, eine schöne Aussicht (und ein Eis) gab es aber trotzdem.


Zu Fuss Richtung Hotel ergab sich mal wieder ein kleiner Nachtmarkt und damit auch – na? - etwas zu Essen! Rund um eine heiße Platte wurden die Gäste platziert und die Chefin des Hauses freute sich, uns dazu zusetzen.

Teppanyiaki heißt das ganze dann und wir wollten es scharf haben. Gesagt, bestellt – und getan! Nach einer kleinen Bitte, griff der Koch des Abends dann in seine kleine Trickkiste und zauberte aus ein paar einfachen Sojasprossen einen feurigen Spaß für die ganze Familie. Dazu gab's Gemüse, Rind und Garnelen. Und weil sie gerade auch so schön auf dem Weg lag, ging es auch noch vorbei in der gemütlichen Bar, die ich zuvor mit ein paar Mädels entdeckt hatte. Dort wurden wir (wieder) an die Theke gesetzt und ich auch gleich wieder erkannt. Natürlich auch hier wieder die Frage, wer denn meine Begleiter seien, und die Theorie, ich würde mit meiner Schwester reisen – aha!


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